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Stadt Aachen startet eigenes Open Data Portal: offenedaten.aachen.de

Die Verwaltung öffnet ihre Aktenschränke nun (teilweise) einer breiten Öffentlichkeit. Unter offenedaten.aachen.de  finden interessierten Bürgerinnen und Bürger  demnächst frei verfügbare und vor allem frei nutzbare Daten rund um die Stadt Aachen bzw. aus den einzelnen Fachbereichen der Verwaltung. Ziel ist es vor allem, eine bessere Teilnahme der Bevölkerung an politischen Entscheidungen zu ermöglichen.
Am 30. Oktober fand in der Nadelfabrik der 3. „Open Data Day der Stadt Aachen“ statt. Unter der Bezeichnung Open Data (OD) versteht man im Wesentlichen die freie Verfügbar- und Nutzbarkeit von Daten, deren gesellschaftliche und politische Tragweite leider allzu oft unterschätzt wird.
In Städten und Gemeinden gilt meist die Devise: „Alles ist geheim, was nicht explizit als öffentlich gekennzeichnet ist!“ Der Ansatz von Open Data hingegen beschreibt das genaue Gegenteil: „Alles ist öffentlich, was nicht explizit als geheim gekennzeichnet ist!“ Hierdurch sollen vorteilhafte Entwicklungen z.B. in den Bereichen Politik (E-Goverment [1]) oder Bildung (Open Education [2]) angeregt und gefördert werden.
Die Daten der Verwaltung werden dabei als Rohdaten  zur Verfügung gestellt und beinhalten damit erstmal noch keine leicht verständliche Darstellung der Daten. Damit man, als normaler Durchschnittsbürger, daraus einen Nutzen ziehen kann, bedarf es der  „Datenpaten“. Datenpaten, das sind häufig technisch oder wissenschaftlich interessierte Menschen mit fortgeschrittenen Computer-/ bzw. Programmierkenntnissen. Diese Leute finden sich im Internet oder auf „Open Data Hackdays“ zusammen und wandeln diese Daten in eine verständliche und nutzbare Form um. Ein gutes Beispiel für solche Umwandlungen findet sich unter www.offeneraushalt.de wo sehr anschaulich die kommunalen Haushalte der Stadt Münster dargestellt  sind [3]. Wenn man bedenkt, dass sowohl der Münsteraner als auch der Aachener Haushalt normalerweise mehrere TAUSEND !!! Seiten lang ist, erkennt man schnell den Nutzen von OD; nicht nur für die Politiker, sondern auch für die Bürger. Denn es gibt in einer Kommune nun mal kaum eine Entscheidung – egal ob von Politikern oder von Bürgerinitiativen iniitiert – die nicht den Finanzhaushalt berücksichtigen müsste.
Ein gut umgesetztes Open Data Portal könnte die Bürger aber bereits informieren, bevor in den Gremien und Ausschüssen Fakten geschaffen werden.
Um dem Bürger aber überhaupt die Möglichkeit zu geben, sich an einer politischen Entscheidung zu beteiligen, muss er zuerst Kenntniss von ihr erlangen. Oft erfolgt dies  aber erst nachdem über die bereits getroffene (Vor-)Entscheidung beraten wurde und auch meist nur wenn die Medien es für notwendig hielten, darüber zu berichten. Wir PIRATEN in Aachen möchten deshalb ein Datenportal, das den Bürger bereits informiert, bevor ein Sachverhalt in den Stadtrat oder in den Ausschüssen behandelt wird. Das derzeitige Ratsinformationssystem der Stadt Aachen [4] leistet dies jedoch nur äusserst eingeschränkt. Ein weitaus besseres System würde es jedoch beispielsweise erlauben, einfach auf einen Punkt einer virtuellen Stadtkarte zu klicken und sich automatisch alle Beschlüsse und anstehenden Anträge für dieses Gebiet anzeigen zu lassen. Mit einem Open Source [5] Ratsinformationssystem könnte  man auch soweit gehen, das man per Newsletter automatisch über solche gebietsspezifischen Themen und Anträge informiert wird.
Der komplette Vortrag zum 3. Open Data Day in Aachen finden sich übrigens  auf Youtube unter http://www.youtube.com/watch?v=L2y7PY94xaU
Für einen erweiterten Eindruck über OD Portale und deren Zielsetzungen und Möglichkeiten können Sie sich auch folgende Webseiten anschauen:
OD Portal der Stadt Moers – http://www.offenedaten.moers.de/
Transparenzportal von Hamburg –http://transparenz.hamburg.de/
Datenportal für Deutschland ist GovData – https://www.govdata.de/
OpenGov (englisch) – https://www.opengov.com/
Die Open Knowledge Foundation – http://okfn.de/ (hat bei der Erstellung des Aachener Datenportals mitgewirkt)
Den technischen Standard für offene Ratsinformationssysteme setzt OPARL – http://oparl.org/ueber-oparl/
In der Regel gilt für den Aufwand von Open Data in Kommunen meist folgendes: Um die Prüfung, welche Daten für OD  geeignet sind, zu gewährleisten, sind nicht nur gute Worte,  sondern auch (meist geringe) finanzielle und personelle Ressourcen  nötig. Der eigentliche  „Aufwand“ für die Verwaltung besteht im  Anschluss dann lediglich darin, bereits vorhandene Daten in einem  anderen Format zu speichern/exportieren und in das Datenportal zu  stellen.
„Open Data ist nichts, dem man einen direkten monetären Vorteil beimessen kann. Welche Daten und Projekte mit diesen Daten genutzt werden und sich z.B. in Apps niederschlagen, das ist im Vorhinein schwer zu bestimmen. Je mehr Daten aber zur Verfügung stehen und frei benutzt und vor allem kombiniert werden können, steigert das die Chancen enorm – und damit den Erfolg einer App. Die wiederum Arbeitsplätze schafft, die Verwaltung entlastet oder einfach etwas geslleschaftlich Nützliches bewirkt“ sagt Udo Pütz, Fraktionsführer der Piraten im Rat der Stadt Aachen.

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